Ein Geheimtipp unter den Bewegungskünsten ist die vor 100 Jahren von Rudolf Steiner entwickelte Heileurythmie. Gesten und Bewegungen u.a. für Buchstabenlaute werden darin zu Körpermeditationen komponiert, in denen sich achtsame Bewegungen im Stehen, gehen und Sitzen mit meditativem Wahrnehmen wechseln.
In der Heileurythmie werden also die heilenden Kräfte gestalteter Bewegung eingesetzt. Individuelle Übungen regen gezielt Selbstheilungsprozesse an und wirken stärkend, regulierend und harmonisierend bis in die Funktion der Organsysteme.
Heileurythmische Übungen umfassen Bewegungen der Arme, Beine sowie Körperhaltungen, die mit Bewegungen im Raum ergänzt werden können. Individuelle Möglichkeiten werden berücksichtigt: Heileurythmie ist auch im Sitzen oder Liegen möglich. Besondere Fertigkeiten oder Kenntnisse sind nicht erforderlich. Bequeme Kleidung wird empfohlen.
Heileurythmie ist Bestandteil der Anthroposophischen Medizin und als „besondere Therapierichtung“ gesetzlich anerkannt (§ 2 SGB V).
Tatsächlich
ist es so, dass wir im Inneren Organe haben und diese Organe haben gewisse Formen. Jede Organform steht in einem gewissen Zusammenhang mit einer möglichen Bewegungsform des äußeren Menschen, sodass sie sagen können: Nehmen wir an, irgendein Organ neigt zu Deformation, zum Annehmen einer anormalen Form, so gibt es eine Bewegungsform, welche dem entgegenwirkt, für jedes Organ.
Rudolf Steiner